Vortrag: Neue Welt - Alte Welt am 28.02.20
Wie ein junger Mann aus Venezuela nach Liebenburg kam - mit Diego Grieco
Was für ein Abenteuer! Diego Grieco aus der Stadt San Cristóbal in Venezuela lebte seit seiner Ankunft in Deutschland im August 2019 für sechs Monate in Liebenburg und verbringt nun nochmal sechs Monate in einer neuen Gastfamilie in Wolfenbüttel.
Der 18-Jährige kam mit dem Jugendaustausch von Rotary International aus seiner Heimatstadt nahe der kolumbianischen Grenze nach Niedersachsen, um ein Jahr in die deutsche Schule zu gehen. Er hatte dort zuvor sein Abitur an einer Montessori-Schule abgelegt und wollte gerne Deutsch lernen. Der Wechsel der Gastfamilien ist von Rotary ausdrücklich vorgesehen, um den Jugendlichen möglichst vielfältige Eindrücke in das Gastland zu bieten.
Nach über einem halben Jahr zog er nun Bilanz: was unterscheidet das Leben in Europa vom Alltag in seinem Heimatland?
Da gibt es
- 300 Brotsorten, Bier und freie Fahrt auf der Autobahn
- eine funktionierende Infrastruktur mit Benzin-, Strom- und Wasserversorgung, mit Bussen und Bahnen und zuverlässiger medizinischer Versorgung
- Händeschütteln statt Umarmung und Küsschen geben
- Polizisten als Freund und Helfer und nicht als Kriminelle in Uniform
- reibungslose, bakschischfreie Anmeldung auf der Gemeinde
- Spazierengehen und Joggen im Freien ohne überfallen oder ausgeraubt zu werden
Fazit: abgesehen von den vielen persönlichen Begegnungen und das Eintauchen in eine fremde Kultur beeindruckt ihn besonders das reibungslose Funktionieren des Staates. Er nennt es "Leben in einem Erste-Welt-Staat".
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Artikel Goslarsche Zeitung vom 03.03.2020
