Lebensgeschichten: Austauschjahr in Japan am 22.02.20

Jasmin Naser berichtet über ihre Erfahrungen

Ein Stipendium von Rotary International brachte Jasmin Naser für das Schuljahr 2018/2019 nach Japan zu insgesamt fünf Gastfamilien in der Millionenstadt Tokio. Der häufige Familienwechsel ist von Rotary ausdrücklich gewünscht, damit die Stipendiaten möglichst viele unterschiedliche Aspekte des japanischen Lebens kennenlernen.

Fröhlich, temperamentvoll und selbstbewusst berichtete sie über ihre Erfahrungen in diesem fremden Land, das sie schon immer kennenlernen wollte.

Größte Hürde am Anfang: die Sprache

Das Japanische kennt drei unterschiedliche Sprachen mit jeweils drei verschiedenen Schriften, deren Tücken sie uns anhand der Schreibweise ihres Namens demonstrierte. Doch mit Hilfe von Intensivkursen vor Ort erreichte sie schon bald ein Niveau, das ihr erlaubte, vieles zu verstehen und sich selbst verständlich zu machen. Noch heute, nach der Rückkehr, lernt sie weiter - sie möchte ja zurückkehren.

Nächste Hürde: das Verkehrsnetz

Ein riesiges Netz von insgesamt zwölf Zugfirmen verbindet zahlreiche Städte, die nun untereinander zur 13-Millionen-Metropole Tokio zusammengewachsen sind, . Mit superpünktlichen, sehr günstigen Zugverbindungen, aber riesigen Bahnhöfen, in denen sie sich am Anfang immer wieder verlaufen hat. Und doch, auch wenn die Züge überfüllt sind, gibt es kein Gedränge, keinen Diebstahl, es herrscht Anstand und Ordnung wie übrigens überall in Japan.

Und dann die Schule:

Sie hatte das Glück, an eine Eliteschule für Mädchen zu kommen. 40 Schülerinnen pro Klasse an 40 Einzeltischen, Frontalunterricht, vorgeschriebene Schuluniform, Nagellackverbot - das ist normal in Japan. Auch dass kein Lehrer sich darüber aufregt, wenn ein Schüler im Unterricht den Kopf auf den Tisch legt, um eine Runde zu schlafen - völlig erlaubt angesichts des Lernpensums, das die Schüler in und außerhalb der Schule zu bewältigen haben.

Als Ausgleich gibt es Feste zu allen möglichen Anlässen mit Tanz und Feuerwerk und dazu die passenden Kimonos, die wir auf den mitgebrachten Fotos bewundern konnten.

Ihr Fazit:

Mit dem Austauschjahr habe sie nicht nur ein Land geographisch kennen, sondern auch die Kultur und die warmherzigen Menschen dort lieben gelernt. Der Austausch hat von ihr verlangt, sich in einem ganz neuen Land, ohne Sprachkenntnisse und Orientierung zurechtzufinden. Viel mehr noch: offener gegenüber neuen Ländern, deren Kulturen und Menschen zu werden. Und dafür ist sie diesem Land und ihren Gastfamilien sehr dankbar.

 

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